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Zitate zur Bibliotheksgeschichte aus fünf Jahrhunderten

Klanginstallation


Den Abschluss des Rundgangs durch das Museum bildet die
Rotunde, die ganz dem Hören gewidmet ist.


Rotunde in der Staatsbibliothek Unter den Linden, Zustand nach der Sanierung 2013. SBB-PK / Christine Kösser. CC BY-NC-SA 4.0

Mit dem Erreichen der Rotunde haben die Besucherinnen und Besucher im Erdgeschoss den gesamten Gebäudekomplex von der Straße Unter den Linden bis zur Dorotheenstraße durchschritten. Der Raum selbst gehört mit den klar gegliederten Wänden im Stil der Neorenaissance und dem aufwendig gestalteten Steinfußboden zu den repräsentativsten des Gebäudes. Er verdeutlicht die Konzeption des Hofarchitekten Ernst von Ihne (1848–1917), den Bibliotheksbau als eine Folge sich in ihrer Wirkung steigernder öffentlicher Bereiche zu inszenieren. Ursprünglich diente die Rotunde als Vorraum zum Lesesaal der Universitätsbibliothek, die einst ebenfalls in dem Gebäudekomplex untergebracht war.



Zum Schluss von unserem Rundgang kommen wir in die Rotunde.

Die Rotunde ist der schönste Raum im Museum.

Die Rotunde ist ein Raum zum Hören.
Hier kann man berühmten Personen
aus den letzten fünf·hundert Jahren zuhören.
Sie sprechen über die Staats·bibliothek.

Hören Sie ein bisschen zu.
Und lernen Sie, was die berühmten Personen
über die Staats·bibliothek sagen.

Ebenso lehrreich wie amüsant vermittelt die Klanginstallation in der Rotunde ein Bild der Staatsbibliothek anhand von Aussagen prominenter Persönlichkeiten aus fünf Jahrhunderten. Das Spektrum reicht vom Erlass des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620–1688) zur Berufung des Bibliothekars Johann Raue (1610–1679) aus dem Jahr 1658 bis zu einem Text des Schriftstellers Jakob Hein (geb. 1971), der die Staatsbibliothek als „das deklarative Langzeitgedächtnis Berlins“ bezeichnet.

Diese und weitere Zitate sind in den Bänden Denn eine Staatsbibliothek ist, bitte sehr! Kein Vergnügungsetablissemang (Berlin, 2008) und Diese Bibliothek ist eine Erziehungsanstalt par excellence (in Vorbereitung) zu finden, beide herausgegeben von Martin Hollender (geb. 1965).

Äußerungen prominenter Persönlichkeiten über die Staatsbibliothek zu Berlin

1. Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg
In: Erlass vom 20. Juli 1658

2. Georg Gottfried Küster
In: Johann Christoph Müllers und Georg Gottfried Küsters Altes und neues Berlin. Berlin, 1756

3. Friedrich II., König von Preußen
Instruction für die Bibliothecarien bei der Königlichen Bibliotheque zu Berlin, vom 23. November 1783

4. Helmina von Chezy, vor 1820
In: Unvergessenes. Leipzig: Brockhaus, 1858

5. Jacob Grimm
Schreiben an Oberbibliothekar Pertz, Berlin, 15. August 1846

6. Rosa Luxemburg, Brief an Leo Jogiches, Juli 1898
In: Rosa Luxemburg. Gesammelte Briefe. Bd. 1, Berlin: Dietz, 1982

7. Karl Liebknecht
In: Verhandlungen des Preußischen Hauses der Abgeordneten, 1910, Nachtrag zur 60. Sitzung

8. Kurt Tucholsky, Gallettiana
In: Die Weltbühne, 3. August 1922

9. Egon Erwin Kisch, Das Pantheon des Schrifttums
In: Berliner Montagspost, 12. September 1927

10. Eleanor von Erdberg, 1928
In: Der strapazierte Schutzengel. Waldeck: Siebenberg-Verlag, 1994

11. Ruth Mövius über Max Herrmann, 1941
In: Theater der Zeit, 1960, Nr. 9

12. Helene Weigel an Bertolt Brecht, Berlin, 23. März 1956
In: „ich lerne: gläser + tassen spülen.“ Bertolt Brecht / Helene Weigel. Briefe 1923-1956. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2012

13. Karin Reschke, 1993
In: Asphaltvenus. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1994

14. Jakob Hein
Das deklarative Langzeitgedächtnis Berlins
In: BibliotheksMagazin, Sonderausgabe anlässlich des 350. Geburtstags der Staatsbibliothek zu Berlin 2011

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