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Wechselnde Präsentationen in der Schatzkammer
Kostbarkeiten aus den
Sammlungen der Bibliothek
Die Schatzkammer des Museums befindet sich unterhalb der Ebene der ständigen Ausstellung und ist über eine Treppe sowie barrierefrei über einen Fahrstuhl erreichbar. Hier werden besonders herausragende Stücke aus den vielfältigen Sammlungen der Bibliothek gezeigt. Zum anspruchsvollen konservatorischen Grundkonzept des Museums gehört ein laufender Wechsel wertvoller und fragiler Exponate. Diese Anforderung wird in der Schatzkammer besonders streng umgesetzt: Nach jeweils drei Monaten müssen alle Objekte komplett ausgetauscht werden.
Das bedeutet, dass pro Jahr vier verschiedene Präsentationen in der Schatzkammer zu sehen sind. Gäste, die das Museum mehrfach besuchen, können so immer wieder neue Stücke entdecken.
In der Eröffnungsausstellung sind 26 Exponate zu sehen, zu denen unter anderem das Kyrie aus der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach und ein im 16. Jahrhundert in Berlin gedrucktes Astrolabium – ein astronomisches Mess- und Recheninstrument – gehören.
Schatz·kammer
Die Schatz·kammer ist ein besonderer Raum im Museum.
Dort zeigen wir ganz besondere Sachen
aus verschiedenen Sammlungen.
Die Sachen sind wertvoll.
Einige Sachen sind sehr empfindlich.
Auf diese Sachen muss man sehr gut aufpassen.
Sie gehen ganz leicht kaputt.
Diese wertvollen Sachen dürfen nicht lange ausgestellt werden.
Deshalb zeigt das Museum alle 3 Monate andere Ausstellungs·stücke in der Schatz·kammer.
Wenn Sie das Museum öfter besuchen,
dann können Sie immer wieder neue Sachen entdecken.
Mozarts Jupiterhochzeit
Die Archidoxa von Leonhardt Thurneysser zum Thurn
Mozarts Figaro wurde 1786 im Wiener Burgtheater uraufgeführt. Das Werk zählt heute zu den meistgespielten Opern weltweit. Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts nahmen zahlreiche Theater das Werk in ihre Spielpläne auf. Im deutschen Sprachraum wurde dabei meist nicht die italienische Originalfassung verwendet, sondern eine deutsche Übersetzung. Im Autograf gut erkennbar ist der von unbekannter Hand mit fast schwarzer Tinte nachgetragene deutsche Text.
In der Staatsbibliothek werden nicht nur Mozarts Opern verwahrt, auch einige Messen, Quartette, Klavierwerke und wenige Sinfonien. Der Finalsatz von Mozarts letzter Sinfonie wurde zum Maßstab für nachfolgende Kompositionen und prägte den Namen »Jupiter«. Der zweite Satz zeigt den Kompositionsprozess. Mozart benutzte zu unterschiedlichen Zeiten andere Tintenmischungen. Anhand der Tintenfarben lässt sich ein horizontaler Auftrag mit dunkler, älterer Tinte in den Rahmenstimmen erkennen. Gegen einen preußischen Verdienstorden schenkte der Kaufmann Adolf Liebermann (Onkel des Malers Max Liebermann) das Autograf der Bibliothek.
Bildnis Wolfgang Amadeus Mozart, Lithografie, um 1850,
Signatur Mus P. Mozart, W.A. III,5
Ein einzigartiges Zeugnis der Berliner Druckgeschichte ist die Archidoxa von Leonardt Thurneysser. Sie zählt zu seinen bekanntesten Werken und ist eine Zusammenstellung von astrologischen Überlegungen und Vorhersagen, zu der als Ergänzung ein sogenanntes Astrolabium gehört. Dieses sollte dazu dienen, ohne langwierige Berechnungen individuelle Horoskope und Prophezeiungen zu erstellen. Auf jeder Tafel befinden sich bis zu sechs drehbar montierte Scheiben, die unter anderem den Fixsternhimmel mit figürlichen Darstellungen der Sternbilder sowie einen spiralförmigen ‚Baum des Lebens‘ mit verschiedenen Prophezeiungen zeigen.