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Vom historischen Altbestand zur virtuellen Fachbibliothek

Sammelschwerpunkt Recht


Titelblatt des Neuen Potsdamer Toleranzedikts, 1685.
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Mit über 1,25 Millionen Druckwerken verfügt die Staatsbibliothek zu Berlin über die größte rechtswissenschaftliche Universalsammlung in Deutschland. Seit Gründung der Bibliothek 1661 waren Rechtsquellen stets Gegenstand der intensiven Anschaffungspolitik des Hauses und spiegelten die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen im In- und Ausland wider. Seit 1975 wird der Bereich Rechtswissenschaft von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziell unterstützt und organisiert heute als Fachinformationsdienst für internationale und interdisziplinäre Rechtsforschung gedruckt und digital die überregionale Literaturversorgung für die Rechtswissenschaft in Deutschland.



Mit ihren historischen und modernen juristischen Beständen stellt die Staatsbibliothek sowohl der Forschung als auch einer breiten Öffentlichkeit eine einzigartige Rechtsbibliothek zur Verfügung, die jährlich um circa 5.000 gedruckte Werke wächst. Hinzu kommen ungefähr 1.400 Abonnements für gedruckte und rund 9.000 für elektronische Rechtszeitschriften. Datenbanken und unzählige Materialien in Mikroform runden den Bestand ab.


Schon als kurfürstliche und später königliche Bibliothek sowie als Preußische Staatsbibliothek erwarb die Bibliothek Rechtsquellen in großer Zahl. Der einmalige Altbestand der Staatsbibliothek an gedruckten juristischen Werken (1501–1955) umfasst circa 230.000 Titel. Glücklicherweise haben diese den Zweiten Weltkrieg relativ verlustfrei überstanden und sind hier zu finden.  Zusammen mit ihrem modernen Bestand zählt die Rechtssammlung der Staatsbibliothek zu Berlin weit über eine Million Bände an Druckwerken und ist damit eine der größten universalen Rechtsbibliotheken in Deutschland.

Preußisches Recht

Zum Herzstück der historischen Sammlung gehören insbesondere die Bestände zum Recht Preußens.  Mit den Preußischen Rechtsquellen Digital steht eine umfassende Zusammenstellung preußischer Gesetze von 1298 bis 1810 (insgesamt circa 28.000 Seiten) kostenfrei im Internet zur Verfügung.


Weitere annähernd 20.000 Werke der Rechtswissenschaft sind Teil der Digitalisierten Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin, welche nicht nur das Recht Preußens, sondern auch die Bestände zum sonstigen deutschen Territorialrecht des 19. Jahrhunderts digital abbilden.

Zu den weiteren historischen Prunkstücken der Rechtssammlung der Bibliothek zählen außerdem das Archiv der Deckerschen Geheimen Ober-Hofdruckerei und die Bibliothek Savigny.


Abbildung aus dem Preußischen Fischereigesetz von 1874: Die durch Mindestmaß geschützten Fischarten in Preußen. Zum Digitalisat

Modernes Recht

Aber gerade auch der moderne Bestand gilt als einmalig. Seit 1975 wird der Bereich Rechtswissenschaft von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziell unterstützt und organisiert heute als Fachinformationsdienst für internationale und interdisziplinäre Rechtsforschung mit gedruckten und digitalen Medien die überregionale Literaturversorgung für die Rechtswissenschaft in Deutschland. Dabei konzentriert sich der Fachinformationsdienst verstärkt auf Publikationen zum Völker- und Europarecht sowie auf Themen nicht nur rein juristischen Inhalts. Darüber hinaus betreibt er mit der Virtuellen Fachbibliothek ein modernes Recherche- sowie Serviceportal.

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